Alija Izetbegović, geboren am 8. August 1925 in Bosanski Šamac, war ein bosnischer Politiker, Aktivist, Autor, Intellektueller, Philosoph und erster Präsident der Republik Bosnien und Herzegowina.
Schon im Alter von 24 Jahren wurde er, aufgrund seiner tatkräftigen Mitarbeit bei der Neuorganisation der vor 1950 gegründeten Mladi Muslimani (Junge Muslime), zu 5 Jahren Gefängnisstrafe verurteilt. Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis absolvierte er zunächst die Rechtswissenschaftliche Fakultät und anschließend erlernte er die Landwirtschaft. Er war 25 Jahre als Anwalt und Manager in einer Baufirma tätig.
Sein Buch Islamische Deklaration schrieb er 1970, wofür er 1983 strafrechtlich verfolgt wurde, wobei er zusammen mit 12 muslimischen Intellektuellen festgenommen wurde. Aufgrund seines Dienstes während seiner Haft, reduzierte der Oberste Gerichtshof seine 14 jährige Strafe auf 11 Jahre. Er wurde sogar schon 1989 infolge der Amnestie entlassen, die während der Auflösung Jugoslawiens erklärt wurde. Während seiner Haft veranlassten seine Kinder die Veröffentlichung seines Werkes Islam Zwischen Ost und West, zunächst nur in den Vereinigten Staaten von Amerika, welches jedoch später in mehrere Sprachen übersetzt wurde.
Izetbegović gehörte zu den Schlüsselfiguren des Bosnienkrieges 1992-1995 und schied 2000 aus gesundheitlichen Gründen aus der Präsidentschaft und dem Vorsitz seiner Partei aus.
Aufgrund seiner vielfältigen Werke in der Politik und der Philosophie wird Alija auch als der „Weise König“ bezeichnet.